Dresden, Technische Universität, Institut für Kunst und Musikwissenschaft, Raum ABS/E08/H, 26. – 27.10.2018
Gotik global – kolonial – postkolonial: Gotisierende Sakralarchitektur auf der Iberischen Halbinsel und in Lateinamerika vom 19. bis zum 21. Jahrhundert
Tagung der Technischen Universität Dresden, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der Philosophischen Fakultät in Zusammenarbeit mit der Carl Justi-Vereinigung e.V.
Immer wieder werden im iberischen und iberoamerikanischen Raum – wie weltweit – auch heute noch gotisierende Kirchen errichtet. Einige sind typisch für die Neugotik, andere, wie die Almudena-Kathedrale in Madrid oder diejenige von Vitoria-Gasteiz, scheinen als verspätete Bauten des 20. Jahrhundert aus europäischer Sicht aus der Zeit gefallen zu sein. Doch wird gerade in Lateinamerika bis heute an zahlreichen solcher Projekte weitergebaut.
So scheint es zunächst sinnvoll zu überprüfen, ob die stillschweigende Annahme, „die Gotik“ sei eine abgeschlossene Stilepoche, aus globaler Perspektive überhaupt stimmt. Wie ging die zweifellos zunächst kolonial begründete Gotik-Ausbreitung in den überseeischen Gebieten der ehemals spanischen und portugiesischen Weltreiche in eine eigene postkoloniale Adaption über, welche Gründe gab es hierfür und welche stilistischen Ausprägungen wurden und werden gefunden? Wie begann die Entwicklung in den „Mutterländern“? Ist sie dort und in den ehemaligen Kolonien ähnlich oder unterschiedlich verlaufen, gibt es fortdauernde Verbindungen? Lassen sich Parallelen in anderen Weltregionen beobachten? Sind die Phänomene alleine auf die Gotik beschränkt oder gibt es Parallelen für andere Stile?
Im Workshop der Carl Justi-Vereinigung e.V. soll diese Problematik stichprobenartig untersucht werden. Denn ein systematischer Gesamtüberblick ist zur Zeit kaum möglich, sind doch nicht einmal die potenziell wichtigsten Bauten bekannt.
PROGRAMM:
FREITAG, DEN 26.10.2018
Eröffnung / Begrüßung / Einführung
9.30 Uhr
Grußworte
Prof. Dr. Antonio Hurtado (Dresden), Prorektor der TU Dresden
Prof. Dr. Lutz Hagen (Dresden), Dekan der Philosophischen Fakultät
Prof. Dr. Margit Kern (Hamburg), Vorstand der Carl Justi-Vereinigung e.V.
10.00 Uhr
Bruno Klein (Dresden): Gotische Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts –
global – kolonial − postkolonial
10.45 Uhr
Pablo de la Riestra (Nürnberg/Buenos Aires): Einmal Gotik – immer Gotik
11.30 Uhr Pause
Von der Neugotik zur Moderne:
Kastilische und katalanische Beispiele
12.00 Uhr
Henrik Karge (Dresden):
Vicente Lampérez y Romea – Gotik als Idealbild und historisches Phänomen
12.45 Uhr
Judith Urbano (Barcelona): La finalización de la Catedral de Barcelona y otros proyectos neogóticos de Augusto Font y Carreras
13.30 Uhr Pause
15.30
Joan Molet Petit (Barcelona):
Las interpretaciones del gótico en la obra del arquitecto Josep Vilaseca, entre lo arqueologista y lo victoriano
16.15 Uhr
Sergio Fuentes Mila (Barcelona): Revisitar el gótico en la arquitectura civil barcelonesa de finales del siglo XIX. El caso del arquitecto José Doménech y Estapá (1858-1917)
17.00 Uhr
Bettina Marten (Bonn/Dresden): Considerations on the Almudena-Cathedral at Madrid
18.00 Mitgliederversammlung der CJV
20.00 Uhr
Gemeinsames Abendessen
SAMSTAG, DEN 27.10.2018
Die „moderne“ Neugotik in Lateinamerika
10.00 Uhr
Bruno Klein: Einführung
10.15 Uhr
Martín Checa Artasu (Mexiko-Stadt/Barcelona):
The religious orders as diffusers of the neo-gothic architecture in Latin America
11.00 Uhr
María Aranda Alonso (Madrid/Dresden):
El templo de la Merced de San José de Costa Rica : Punto de partida para estudiar el neogótico en Centroamérica
11.45 Uhr
Paula Vermeersch (São Paulo):
O processo construtivo da Catedral da Sé, São Paulo, 1911-1954
12.30 Uhr
Barbara Borngässer (Dresden):
Neugotik und Moderne im Süden Brasiliens: Die Kirchenbauten Gottfried Böhms
13.15 Uhr
Abschlussdiskussion
16.00 Uhr
Besichtigung aktueller „gotischer“ Architektur in Dresden (Schlosskapelle, Sophienkirchen-Monument)
Kontakt:
bruno.klein@tu-dresden.de
barbara.borngaesser@online.de
bettina.marten1@tu-dresden.de